14.3.11

Entartete Kunst

Kunst im Nazionalsozialismus


Alle Kunst, die die Nationalsozialisten für ideologisch bedrohend hielten, wurde „entartet“ genannt. In den 30er Jahren fingen manche Politiker an, sich vor sogenannten „undeutschen“ Einflüssen in der Kunst zu fürchten. Diese verhasste Kunst beinhaltete einen Großteil moderner Kunst, zum Beispiel Expressionismus und Dadaismus. Unter den Künstlern, deren Werke für entartet gehalten wurden, waren Paul Klee, Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner und Käthe Kollwitz.


Bildnis der Journalistin Sylvia von Harden, Otto Dix, 1926


Während des Zeitraums der Weimarer Republik fand liberale Entwicklung von Politik und Kunst statt. Konservative Politiker hatten große Angst davor, dass ausländische und liberale Ideen sich in die deutsche Kultur etablieren würden. Dafür versuchten sie, deutsche Museen von dieser Kunst zu „bereinigen“. Die Nationalsozialisten förderten ihre eigene Art von Kunst, die „Deutsche Kunst“ benannt wurde. Alle Kunst, die von diesem klassischen Stil abwich, wurde als verdorben gesehen. Die Freiheit und künstlerische Freiheit der „entarteten“ Künstler wurden stark beschränkt.


Diese „entarteten“ Künstler, egal ob Juden oder ansonsten wurden staatsfeindlich gesehen. Sie wurden oft verboten, ihre Kunst zu verkaufen oder auszustellen. Entartete Kunst wurde auch aus Museen entfernt. Nach der Machtübergabe 1933 wurde ein Gesetz eingeführt, dadurch Künstler, die Juden, Kommunisten, oder ansonsten vom Staat unerwünscht waren, von öffentlichen Ämtern entfernt wurden. Im Jahre 1936 wurde jegliche moderne Kunst rechtlich verboten. Kunstwerke, die nicht schon zerstört wurden, wurden von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Die konfiszierten Kunstwerke wurden entweder im Ausland verkauft oder zur Propaganda ausgestellt. Zu diesem Zeitpunkt flohen viele Künstler ins Ausland; andere wurden ermordeten.


Nicht nur bildende Kunst, sondern auch Musik, Literatur, Architektur und andere Kunstgattungen, wurden von den Nationalsozialisten angegriffen. „Unerwünschte“ Schriftsteller und Komponisten sowie Maler wurden verboten zu arbeiten.



Entartete Kunst Ausstellung in München, 1937


Ausstellung von entarteten Kunst, München 1937

Im Jahre 1937 in München uraufführte die große Propagandaaustellung „Entartete Kunst“. Adolf Ziegler, Veranstalter der Ausstellung, wollte das Publikum von entarteter Kunst abschrecken. Zu diesem Zweck wurden die Werke chaotisch gehängt, und kritische Sprüche wurden auf die Wände geschrieben. In den folgenden drei Jahren wurde die Ausstellung überall in Deutschland geschickt, und sie zog mehr als zwei Millionen Besucher an—viel mehr als Ausstellungen von „deutscher Kunst“, die von den Nationalsozialisten gefördert wurden.




Not, Käthe Kollwitz, 1895-1896



Noch eine Ausstellung von entarteter Kunst


Im Jahre 2010 entdeckten Bauarbeiter bei einer U-Bahn-Erweiterung in Berlin elf Skulpturen, die von den Nazis beschlagnahmt wurden. Keiner weiß, warum oder wie sie beerdigt wurden. Jetzt kann man diese Skulpturen in einer Ausstellung im Neuen Museum in Berlin sehen. Dieser Zufallsfund zeigte den Einfluss auf Kultur, den die Nationalsozialisten bis heute haben.




Tänzerin, Marg Moll, bei der „Entartete Kunst“ Ausstellung 2010



Quellen


http://de.wikipedia.org/wiki/Entartete_Kunst
http://de.wikipedia.org/wiki/Kunst_im_Nationalsozialismus
http://www.kunstforum.com/content/entartete-kunst-im-dritten-reich-111.html
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,727877,00.html
http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/sub_image.cfm?image_id=1610
http://www.neues-museum.de/nachrichten.php?lang=de

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