26.4.11

Der Richter und sein Henker: das Ende

Endlich wissen wir die ganze Geschichte von Schmieds Mord! Dürrenmatts dramatischer Krimi war fesselnd bis zu den letzten Kapiteln. Ich fand das Ende ganz spannend, weil ich so eineDrehung der Handlung nicht erwartete. (Aber ich hätte ahnen sollen, dass etwas Interessantes nach Kapitel 19 passieren würde, weil es noch zwei Kapiteln gab.) Im vorletzten Kapitel verstehen wir endlich, wie viel Tschanz in der ganzen Geschichte hätte leiden müssen. Er sagt zu Bärlach, er habe es immer geahnt, dass Bärlach die Wahrheit wisse. Jetzt kann man auch versuchen zu begreifen, wie verzweifelt und frustriert Tschanz hätte sein müssen, um Schmied zu töten.

Insgesamt hat Der Richter und sein Henker mir sehr gefallen, zum großen Teil wegen meiner Lieblinsfigur, Bärlach. Er ist schlau und geheimnisvoll, aber auch ein bisschen traurig. Endlich erreicht er sein Ziel, doch hat er nur noch ein Jahr zu leben.

Ich fand es aber schwer zu glauben, dass Tchanz seinen Revolver in die Hand des Dieners drückte, direkt nachdem er zweimal geschossen wurde. Ich verstand auch nicht, warum Bärlach sagt, dass er Tschanz ,,nie mehr verraten" wird. Ist er ernst? Er gibt sein halbes Leben hin, einen Verbrecher zu stellen, und dann verzichtet er, die Bestie zu stellen, die seinen geschätzten Schmied getötet hatte?

Es ist auch höchst interessant, dass Tschanz Selbstmord begeht, obwohl Bärlach ihm gesagt hatte, dass er ihn nicht verraten werde. Glaubt er Bärlach nicht? Oder ist er einfach zu verzweifelt, mit sich zu leben? In diesem Roman bekommt jeder, was er verdient.

1 Kommentar:

  1. Ich glaube, dass es Tschanz peinlich war, als Mörder identifiziert zu sein. Sein Motiv war sehr selbstsüchtig und ein bisschen erbärmlich, und er konnte wahrscheinlich mit dem Mord Schmieds nicht umgehen. Deswegen glaube ich, dass er Selbstmord beging.

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